Mittwoch, 21. Februar 2007

Wortfolge

Grammatik

Übungen

Wortfolge

Anders als im Englischen ist die Wortfolge im Deutschen relativ frei. Nur der Platz von Prädikat und Subjekt ist genau definiert. Die Position der anderen Satzglieder ist dagegen nicht so eindeutig. Ihre Stellung im Satz hängt oft davon ab, was der Sprecher oder Schreiber betonen möchte.

Wortfolge im Hauptsatz

In einem Aussagesatz und auch in einem Fragesatz, der mit einem Fragewort beginnt, steht das finite Verb (der Prädikatsteil, der je nach Person verschiedene Endungen hat) an zweiter Stelle. An zweiter Stelle steht das finite Verb auch, wenn der Satz mit direkter Rede oder einem Nebensatz beginnt. Das Subjekt steht am Beginn des Satzes oder direkt hinter dem finiten Verb.

Mein Bruder Klaus

spielt

Golf.

Vor drei Tagen

fuhr

er nach Spanien.

Warum

gefällt

es ihm wohl dort so gut?

„Es ist ganz toll hier“,

schrieb

er mir.

Wenn er Geld hat,

möchte

er auch nächstes Jahr dorthin.

Das Prädikat besteht oft aus zwei Teilen. Dann steht der infinite Teil des Prädikats (die Verbform, die in allen Personen identisch ist), am Ende des Satzes (in Beispiel und der erste Teil bei trennbaren Verben, in Beispiel der Infinitiv, bei und das Partizip II). Zusammen bilden beide Prädikatsteile die Verbklammer, die typisch für die Wortfolge im deutschen Hauptsatz ist.

In Spanien

nimmt

Klaus an einem Golfkurs für Fortgeschrittene

teil.

Er

wird

dort von einem eigenen Trainer

betreut.

So

kann

er sich als Spieler immer weiter

entwickeln.

Außerdem

fährt

er jeden Tag zwei Stunden

Rad.

Zwei E-Mails

hat

er mir schon

geschickt.

Achtung!

Infinitive + zu kommen meist nach der Verbklammer (Es hat schon aufgehört zu regnen.)

In Frage- und Befehlssätzen (Imperativ) muss das finite Verb an erster Stelle stehen:

Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?

Nehmen Sie doch bitte Platz!


Wortfolge im Nebensatz

Im Nebensatz steht das finite Verb an letzter Stelle. Die anderen Prädikatsteile stehen direkt vor dem finiten Verb. Das Subjekt steht im Allgemeinen direkt nach dem Wort, das den Nebensatz einleitet.

Kommen Sie zu uns, wenn Sie Zeit haben.

Weißt du, wann der Bus nach Erfurt abfährt?

Da kommt schon der Bus, mit dem du fahren kannst.

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich über dein Geschenk gefreut habe.

Achtung!

Trennbare Verben schreibt man im Nebensatz zusammen.

Das Reflexivpronomen (mich, dich, sich...) wandert nicht mit dem Verb an das Satzende, sondern steht direkt nach dem Subjekt.

Nebensätze sind:

Sätze, die mit einer unterordnenden Konjunktion (z. B. dass, weil, als) beginnen

Indirekte Fragesätze (sie beginnen mit einem Fragewort oder der Konjunktion ob)

Relativsätze

Die gewöhnlichsten, einen Nebensatz beginnenden Konjunktionen:

als

temporal (gleichzeitig + nachzeitig), einmalige Handlung in der Vergangenheit

bevor

temporal (vorzeitig)

dass

konsekutiv

nachdem

temporal (nachzeitig)

ob

Fragesatz, den man nur mit "ja" oder "nein" beantworten kann

obwohl

konzessiv

weil

kausal

wenn

konditional + temporal (wiederholte Handlung in der Vergangenheit)


Im Nebensatz wird der Satzrahmen von dem den Nebensatz beginnenden Wort ( Konjunktion, Relativpronomen, Fragewort) und dem finiten Verb am Satzende gebildet:

Als ich klein war, wollte ich Polizist werden.

Wenn du kommst, gehen wir essen.

Immer wenn ich in Deutschland war, besuchte ich meine Oma.

Der Mann, den du auf dem Foto siehst, ist mein Vater.

Ich weiß nicht, wann er aus Deutschland zurückkommt.

Die Stellung der adverbialen Bestimmungen

Die Reihenfolge der adverbialen Bestimmungen im Satz bestimmt sich im Allgemeinen wie folgt: Zeit (wann?) oder Grund (warum?) vor Ort (wo / wohin / woher?) oder Art und Weise (wie?)

Zeit

Grund

Ort

Art und Weise

Der Lehrer hat

heute Morgen

aus gutem Grund

in der Klasse

laut

geschimpft.




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