Dienstag, 7. April 2009

Die Negationswörter

Die Negationswörter
Die Verneinungswörter

Mit Hilfe von Negationswörtern wird eine Aussage verneint:

Ich habe ihn nicht gesehen.
Er ist nie angekommen.
Niemand hat mich gewarnt.

Die folgenden Wörter sind Negationswörter:

kein keiner nein nicht nichts
nie niemals niemand nirgends nirgendwo
nirgendwoher nirgendwohin keinesfalls keineswegs (mitnichten)

Sie können nach ihrer Bedeutung und nach ihrer Funktion im Satz eingeteilt und beschrieben werden:

Bedeutung
Funktion

Siehe auch:


Verstärkung keinesfalls, keineswegs, auf keinen Fall, in keinem Fall, mitnichten
überhaupt, gar, absolut
Zeitliche Beschränkung noch nicht, nicht mehr

Bedeutung
Die meisten Negationswörter können als Kombination von Verneinung (–) und einem bejahten Begriff umschrieben werden:

Person – jemand = niemand Ich kenne jemanden.
Ich kenne niemanden.
Nicht-Person – etwas = nichts Sie hat etwas gesehen.
Sie hat nichts gesehen.
Zeit – jemals = nie
niemals Hast du ihn jemals gesehen?
Ich habe ihn nie gesehen.
Ort – irgendwo = nirgends
nirgendwo Du hast das Geld irgendwo versteckt.
Du hast das Geld nirgendwo versteckt.
Herkunft – irgendwoher = nirgendwoher Das Geräusch kommt irgendwoher.
Das Geräusch kommt nirgendwoher.
Richtung – irgendwohin = nirgendwohin Du gehst irgendwohin.
Du gehst nirgendwohin.

unbestimmter
Artikel – ein = kein Er kauft ein Buch.
Er kauft kein Buch.
– artikellos = kein Er kauft Bücher.
Er kauft keine Bücher.
– ja = nein Kommst du? – Ja.
Kommst du? – Nein.

Das Negationswort nicht verneint alle anderen Aspekte, auch pauschal die Gesamtaussage:

Ich mag dich.
Ich mag dich nicht.

Funktion
Nach ihrer Funktion im Satz können die Negationswörter in verschiedene Klassen eingeteilt werden:

Satzäquivalent nein
Pronomen niemand, keiner, nichts
Adverb (Negationspartikel) nicht, nie, niemals, nirgends, nirgendwo, nirgendwoher, nirgendwohin
Artikelwort kein, nichts
Abtönungspartikel (ohne negative Bedeutung) nicht


Satzäquivalente

Das Negationswort nein nimmt die Stelle eines ganzen Satzes ein. Es wird als negative Antwort auf eine Entscheidungsfrage verwendet:

Kommst du mit? – Nein.

Die Negationswörter keineswegs, keinesfalls, auf keinen Fall, in keinem Fall und das veraltete mitnichten sind Verstärkungen von nein, die auch alleine stehen können:

Kommst du mit? – (Nein,) keineswegs/keinesfalls/auf keinen Fall/in keinem Fall


Pronomen

Die Negationspronomen niemand, keiner/keine/keines und nichts nehmen im Satz die Stelle des Subjekts oder eines Objekts ein. Niemand steht für Personen, keiner/keine/keines für Personen oder Nicht-Personen, nichts für Nicht-Personen:

Niemand/keiner/nichts kann mir helfen.
Ich habe niemanden/keinen/nichts gesehen.

Die Negationspronomen können auch durch Attribute erweitert sein (siehe Satzgliedbau, Pronomengruppe):

Er hat niemanden aus seinem Heimatdorf getroffen.
Wir haben nichts Besonderes gesehen.

Zur Verwendung von keiner und nicht einer siehe kein und nicht (ein).


Adverbien (Negationspartikeln)

Die Adverbien (Negationspartikeln) nie, niemals, nirgends, nirgendwo, nirgendwoher, nirgendwohin, nicht nehmen im Satz die Stelle einer Adverbialbestimmung ein:

Temporalbestimmung (wann?) : nie, niemals Das habe ich nie gesagt.
Ortsbestimmung (wo?): nirgends, nirgendwo Ich kann den Schlüssel nirgends finden.
Herkunftsbestimmung (woher?): nirgendwoher Er kommt nirgendwoher.
Richtungsbestimmung (wohin?): nirgendwohin Du gehst nirgendwohin.
Allgemein: nicht Das habe ich nicht gesagt.

Das Negationswort nicht und andere Negationspartikeln können auch kontrastierend verwendet werden. Sie verneinen dann nicht nur, sondern heben zusätzlich einen Satzteil hervor und stellen ihn einem Satzteil in einer anderen, positiven Aussage gegenüber:

Allgemein: Ich habe ihn nicht getroffen.
Kontrastierend: Ich habe nicht ihn getroffen (sondern seine Schwester).

Allgemein: Ich habe ihn nie getroffen.
Kontrastierend: Ich habe nie ihn getroffen (sondern immer seine Schwester).

Siehe Kontrastierende Verneinung.

nicht als Verneinung von Adjektiv und Partizip:

Das Negationswort nicht kann auch ein Adjektiv oder ein Partizip verneinen. Der Bereich der Verneinung erstreckt sich dann nicht über den ganzen Satz, sondern nur über das Adjektiv oder das Partizip. Das Negationswort steht vor dem verneinten Adjektiv/Partizip:

Er war der nicht eheliche Sohn eines Grafen.
Bei der Eröffnung waren auch viele nicht eingeladene Gäste.
die Verwendung von „kein“ als nicht kontrastierende Verneinung

In dieser Weise können auch erweiterte Adjektive und Partizipien verneint werden:

Er war der nicht sehr intelligente Sohn eines Grafen.
Bei der Eröffnung waren auch viele nicht durch die Gastgeber eingeladene Leute.

Die Kombination von nicht mit einem Adjektiv kann getrennt oder zusammengeschrieben werden:

der nicht eheliche Sohn oder der nichteheliche Sohn
nicht leitende Stoffe oder nichtleitende Stoffe
Siehe Rechtschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, Verbindung nicht+Adjektiv.


Artikelwort

Wenn das Pronomen kein nicht als stellvertretendes Pronomen verwendet wird (siehe oben keiner), hat es die Funktion eines verneinten unbestimmten Artikels:

Ich kaufe ein Buch. – Ich kaufe kein Buch.

Es wird auch dann verwendet, wenn das Nomen oder die Nomengruppe im positiven Satz artikellos sind:

Ich kaufe Bücher. – Ich kaufe keine Bücher.
Ich trinke Milch. – Ich trinke keine Milch.

Zur Unterscheidung von kein–nicht ein siehe kein und nicht (ein).

Das Artikelwort kein kann auch kontrastierend verwendet werden. Siehe Kontrastierende Verneinung.

Vor substantivierten Adjektiven und dem Pronomen anderes hat nichts die Funktion eines Artikelwortes:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Sie hat sich mit nichts anderem beschäftigt.


Abtönungspartikel ohne negative Bedeutung

Das Negationswort nicht kann in Ausrufen und Fragen ohne negative Bedeutung verwendet werden:

Was wir nicht alles ausprobiert haben!
= Was wir alles ausprobiert haben! Wir haben alles ausprobiert.

Kann nicht jemand anders dir helfen?
= Kann jemand anders dir helfen?

Es handelt sich hier nicht um eine Verneinung, sondern eher um eine Abtönungspartikel, die die gefühlsmäßige Beteiligung des Sprechers ausdrückt.


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